Steigerung der deutschen Adjektive – Deutsch lernen

Deutsch hält Überraschungen bereit. Wie etwa, wenn wir Adjektive steigern wollen. Wir tun wir das, wenn wir zwei Dinge miteinander vergleichen?

Es gibt drei Stufen der Steigerung: die positive Form, den Komparativ und den Superlativ. Wann verwenden wir welche Wortform, wenn wir ein Adjektiv steigern?
Wenn wir beispielsweise Anne mit Susi vergleichen: Anne läuft schneller als Susi. Maria läuft am Schnellsten. Das ist die Steigerung der Adjektive. Wir erklären, worauf es ankommt.

Die positive Form – die Grundform von Adjektiven

Das ist die Form, in der das Adjektiv verglichen wird, z. B. mit fast so … wiedoppelt so … wiegenauso … wienicht so … wiehalb so … wie, usw. Hierbei verwendet man Vergleiche, bestehend aus einer Grundform eines Adjektivs und „wie“.

Hier einige Beispiele:

Kommunikation ist fast so wichtig wie das, was Sie sagen.
Mein kleiner Bruder ist nun fast so groß wie unser Vater.
Diese Bildkopie ist fast so schön wie das Original.
Die Altstadt von Wien ist fast so schön wie Venedig.

Markenjeans sind mindestens doppelt so teuer wie gewöhnliche.
Wer schlecht in der Schule ist muss sich doppelt so viel anstrengen wie jemand, der gute Noten hat.
Nicht zu grüßen ist nicht höflich. Das mag ich genauso wenig wie meine Freundin.

Freundschaft ist genauso wichtig wie Familie.
Sie wissen es genauso gut wie wir!

Ein Samsung ist nicht so gut wie ein Iphone. Stimmen Sie zu?

Ein Besen macht nicht so gut sauber wie ein Staubsauger.

Jovica ist nicht so gut in Mathematik wie Yara.

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Yara ist halb so technisch begabt wie Jovica.

Anne läuft halb so schnell wie Susi.

Der Komparativ – die erste Steigerungsform von Adjektiven

In der komparativen Form wird das Adjektiv in der ersten Form gesteigert. Wir bilden die Steigerung mit „als“ und fügen dem Adjektiv ein -er am Ende an.

Beispiele dafür sind:

Anne läuft schneller als Susi.

Eine Komödie ist lustiger als ein Krimi.

Das Brot vom Bäcker ist frischer als das Brot vom Supermarkt.

Beim Discounter ist das Essen billiger als im kleinen Geschäft um die Ecke.

Ist die positive Grundform des Adjektivs eine einsilbige mit a, o oder u, so wird die Steigerungsform mit einem Umlaut versehen.

Beispiele hierfür sind:

alt – älter: Du bist 55 und ich bin 47. Du bist älter als ich.

lang – länger: Von Wien aus ist der Weg nach Rumänien länger als nach Ungarn.

groß – größer: Ein Whiteboardstift ist größer als ein Kugelschreiber.

grob -gröber: Meersalz für die Badewanne ist gröber als Speisesalz.

kurz – kürzer: Nehmen wir doch diese Route! Der Weg durch die Autobahn ist kürzer als durch die Berge!

gesund  – gesünder: Es heißt, Gemüse aus dem Bauernhof sei gesünder als Industriegemüse.

Der Superlativ – die höchste Steigerungsform von Adjektiven

Der superlative Form als höchste Steigerungsform beschreibt die Maxime und wird mit am gebildet. Man kann auch den bestimmten Artikel benutzen. Wenn “am“ genutzt wird, hängt man dem Adjektiv eine Endung -sten hinten dran.

Beispiele dafür sind:

schnell – am schnellsten: Anne ist die schnellste Läuferin. Anne läuft am schnellsten.

lieb – am liebsten: Diese Kekse esse ich am liebsten.

fleißig – am fleißigsten: In seiner Klasse ist Max der Fleißigste von allen Schülern. Er ist am Fleißigsten.

langsam – am langsamsten: Bei einem Tierwettrennen war Tortuga die Schildkröte die langsamste. Sie war am langsamsten.

Es gibt jedoch auch hier Ausnahmen und Besonderheiten, wenn du Adjektive zur höchsten Form steigerst. Hier eine Übersicht:

– Einsilbige Adjektive mit a, o oder u im Vokal bildet die Steigerung oft einen Umlaut, auch im Superlativ. Etwa ist jemand jung – jünger – am jüngsten.

– In Fällen, wo Adjektive auf d/t oder auf s/ß/x/z enden, wird die superlative Form dann in der Regel mit „-est am Ende gebildet. Etwa ist das Wetter heiß – heißer – am heißesten.

Besonderheiten der Adjektiv-Steigerung

Adjektive weise ebenso einige Besonderheiten auf, die sowohl auf die komparative wie auch auf die superlative Form greifen:

– Bei einer unbetonten Endung auf  -er-el oder -bel entfällt das ein der Komparativ-Form. In der Superlativform ist das nicht so. Etwa ist jemand edel – edleram edelsten, oder das Armband aus Gold ist teuerteurer – am teuersten.

Allerdings entfällt es nicht bei einer Endung auf ell und auch nicht bei Adjektiven, deren Endung auf „-el” betont ist. Eine bemalte Vase ist originell – origineller am originellsten.

Im Deutschkurs fallen einem schon bald die vielen Unregelmäßigkeiten auf, die die deutsche Sprache bereit hält. Eine Besonderheit ist ein unregelmäßig gesteigertes Adjektiv.

Diese Adjektive werden immer unregelmäßig gesteigert

gut – besser – am besten:  Miranda kann gut singen. Anneliese kann besser singen als Miranda, aber Julia kann es immer noch am besten und ist deshalb im Chor

viel -mehr – am meisten: Ich kann ja viel essen, wenn ich Hunger habe. Meine Schwester kann mehr essen als ich, und mein großer Bruder am meisten.

nah – näher -am nächsten:  Dieser Bamkomat ist zu weit weg, fast 1 Km  entfernt. Kennst du einen Bankomaten, der näher von uns ist? Um die Ecke 50 mn von hier ist  der nächste. Er ist am nächsten von uns.

hoch -höher – am höchsten: Mein Hund klettert sehr hoch, deiner kann höher springen als meiner, aber am höchsten kann es der Border Collie von Barbara.

gern – lieber – am liebsten: Anne ist gern Hühnerschnitzel, während Pauli am liebsten Pizza mag.

Zudem gibt es Besonderheiten bei attributiven Adjektiven. Adjektive, die attributiv sind, müssen wir in allen Steigerungsformen deklinieren können. Zuerst wird die Endung der Steigerungsform angehängt. Dabei hängen wir zuerst die Endung der Steigerungsform an und dann die Endung der Deklination. Die Superlativform bildet ein attributives Adjektiv immer mit dem bestimmten Artikel.

Ein Beispiel:

Ich rufe meine kleine Schwester – meine kleinere Schwester – meine kleinste Schwester.

Besonderheiten zu einem adverbialen/prädikativen AdjektivDeutschkurse A1, A2, B1, B2, C1, C2 in Wien

Adverbiale Adjektive bilden die Superlativform immer mit „am“ an das Adjektiv hängen wir die Endung -sten an.
Ein Beispiel: wichtig – wichtiger – am wichtigsten

Das Prädikativ-Adjektiv wird superlativ nicht nur mit „am“ gebildet, sondern beinhaltet zudem einen bestimmten Artikel. Wird dieser verwendet, folgt die Endung – ste.
Ein Beispiel: Diese Übung ist am wichtigsten.

Adjektiv-Steigerungen kannst du im unseren Deutschkurs anhand zahlreicher Übungen erlernen.

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